Bauherren: Privat
Fertigstellung: 2024
Leistungen: Leistungsphase 1-5 (6-8 teilweise)
Das Hospiz am Ortsrand von Lucklum ist ein Gebäude mit neoromanischen und klassizistischen Dekorelementen, das um 1860/70 als Hospiz, Schule und Kindergarten errichtet wurde. Es besteht aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude und zwei eingeschossigen Seitenflügeln. Das Hauptgebäude wird seit längerer Zeit als Wohngebäude genutzt, während die Seitenflügel bisher als Werkstatt und Antiquitätengeschäft dienten.
Die Entwurfsaufgabe bestand darin, innerhalb des vorgegebenen Volumens des südlichen eingeschossigen Anbaus ein Einfamilienhaus für eine junge Familie zu integrieren. Die äußere Erscheinung durfte aufgrund des Denkmalschutzes nicht verändert werden. Der Fußboden wurde um etwa einen halben Meter abgesenkt, sodass zweigeschossige Bereiche innerhalb der ursprünglichen First- und Traufhöhe möglich wurden. Zur Hofseite hin befinden sich besonders schützenswerte historische Fenster. Unser Konzept sieht hier einen langen und schmalen Luftraum vor, um diese Fenster unberührt zu lassen.
Durch diesen und einen weiteren Luftraum über dem Wohnbereich verbindet eine „Brücke“ die Räumlichkeiten im Obergeschoss. So entsteht ein spannungsvolles Spiel aus großzügigen, lichtdurchfluteten Wohnräumen und gemütlichen, sparsam geschnittenen privaten Räumen. Zur Gartenseite hin wurden die historischen Fenster als bodentiefe Fenster ausgeführt, sodass sich die Wohnräume – durch die Absenkung des ursprünglich höher gelegenen Fußbodens – nun ganz selbstverständlich zur Gartenseite hin öffnen.